Herbst - Laura's Naturbeobachtungen

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20.10.2020

bunter Herbst

Wenn die Tage kürzer werden und die Nächte spürbar kälter, zieht der Herbst ins Land. Es ist eine Zeit der Veränderung und des Aufbruchs. Die üppige Zeit des Sommers ist vorbei. Der nahe Winter muss vorbereitet werden. Die Bäume holen die Nährstoffe aus den Blättern in die Stämme. Dies lässt die Blätter in den schönsten Farben leuchten. Viele Tiere bereiten sich auf den Winter vor, indem sie Vorräte anlegen, sich Reserven anfressen oder zu wärmeren Gegenden aufbrechen. Einige kommen auch zu uns, um als Wintergäste in der Region zu bleiben. Überall zeigen sich Pilze in ihrer prächtigen Form- und Farbvielfalt.

Auch für uns Menschen bringt der Herbst Veränderungen. Wir verbringen mehr Zeit drinnen, sobald es draußen kühl, grau, nass und früher dunkel wird. Mit einem guten Buch oder einem schönen Film, Tee und Kerzen wird es gemütlich. Doch diese Zeit hat auch ihre Schattenseiten - Grippe, Erkältungen, Herbstblues. Deshalb ist es umso wichtiger, die Sonnentage und regenfreien Tage für Spaziergänge, Wanderungen oder andere Outdooraktivitäten zu nutzen. So wird das Immunsystem gestärkt und der Vitamin D-Vorrat für den Winter aufgefüllt. Außerdem schmecken Pilzsuppe und Apfelkuchen nach einem Ausflug in den bunten Wald gleich noch viel besser ;). Und ist der Herbst in seiner farbenfrohen Vielfalt nicht die schönste Vorbereitung auf die graue Winterzeit?

An einem sehr kühlen, aber wunderschönen Morgen starte ich eine Wanderung am Eitzenberger Weiher bei Penzberg. Es wird eine Rundtour von Eitzenberg über Oberhof, Nantesbuch, Daser, Neukirnberg und dem Golfgelände wieder zurück nach Eitzenberg.

Leichte Nebelschwaden liegen noch über den Feldern. Vom Wanderparkplatz aus habe ich ein idyllisches Panorama mit Kühen und Bergen. Ich gehe los zu den Weihern. Diese dampfen leicht, was sie geheimnisvoll wirken lässt. Wasser tropft von den großen Bäumen und Blätter fallen herab. Es hört sich wie Regen an. Verschiedene Vögel singen ihr herbstliches Morgenlied. Die Sonne strahlt vom blauen Himmel und kündigt einen tollen Tag an.

Schon an den Weihern entdecke ich die ersten Pilze. Zur Zeit sind sie in allen Formen und Farben zu finden. Bereits am Waldrand stehen sie zahlreich. Der Wald ist hier strukturreich mit viel Unterwuchs und totem Holz. Ich verlasse die Straße für einen Abstecher in den Wald. Hier ist der Boden flächig mit Moos bedeckt. Farne wachsen am Fuße der hohen Fichten. Zwischen zwei toten Ästen hängt ein Spinnennetz glitzternd in der Sonne. Ich entdecke einen Maronen-Röhrling. Er ist ein leckerer Speisepilz, sodass ich nicht anders kann, als ihn mitzunehmen. Nach einer Weile gehe ich zurück zur Straße.

Bald geht der Wald in Wiesen über. Nun wird die Landschaft hügelig und der Weg führt bergan. Über mir fliegt ein Starenschwarm. Die Vögel sammeln sich für ihre Reise in den Süden. Oben auf dem Hügel angekommen genieße ich das Bergpanorama und die Aussicht auf Pferdeweiden. Ich setze mich auf eine der beiden Bänke und verweile kurz, bevor es auf der Straße weiter bergab geht.

Hinter Daser biege ich nach rechts auf Forstweg nach Kirnberg ab. Hier sehe ich immer wieder den Brünnlesbach, der rechts neben dem Weg entlangfließt. Wie sich herausstellt, ist dies der Lebensraum eines oder mehreren Bibers. Zuerst finde ich frisch abgenagte Stümpfe von jungen Bäumen. Dann komme ich zu einer Biberburg. Diese erreiche ich über einen Trampelpfad vom Forstweg aus. Wieder einmal bewundere ich die Baukunst der Nager. Von außen ein unscheinbarer Haufen Äste und Zweige, doch von innen ein gemütlicher Wohnraum. Den Eingang sehe ich nicht, da dieser unter Wasser liegt. Auch die Biber bleiben mir verborgen, denn sie sind dämmerungs- und nachtaktiv.

Zurück in Eitzenberg beobachte ich drei Mäusebussarde, die über den Wiesen bei den Häusern kreisen. Am Wanderparklpatz genieße ich noch einmal die schöne Aussicht, bevor ich mich auf den Weg zurück nach Hause mache.
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