Osterseen - Laura's Naturbeobachtungen

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20.8.2020

im Naturschutzgebiet Osterseen

Ich starte meine Wanderung mit einem tollen Ausblick auf den Gartensee und die Berge im Hintergrund. Das Panorama erinnert mich immer an Kanada, obwohl ich das nur von Bildern kenne. Oben am Himmel fliegen ein paar Enten vom Starnberger See in Richtung der Oserseen.

In den Feuchtwiesen vor dem Gröbensee zirpen Grillen und singen Vögel. Ich bleibe stehen, um eine mir unbekannte Pflanze zu begutachten. Sofort werde ich von einem Schwarm Mücken belagert. Das feuchte, aber warme Wetter, das hier zur Zeit herrscht, begünstigt ihre Entwicklung. Tapfer halte ich die erste Attacke aus und nach ein paar Minuten sind die Insekten auch wieder verschwunden. So kann ich mir die Pflanze in Ruhe ansehen. Sie hat weiße Kelch- und Kronblätter. Auf den ersten Blick erinnert sie an Lauch, aber bei genauerem Hinsehen sind die Unterschiede deutlich erkennbar. Nach der Wanderung gibt mir eines meiner Bestimmungsbücher Auskunft. Es handelt sich um eine Große Sterndolde.

Vorbei am Schilf führt der Weg in einen Buchenwald. Hoch oben schließt sich das grüne Blätterdach der glatten Buchenstämme. Unten wachsen einige Pilze, manche an Baumstämmen und manche auf dem Waldboden. Mit ihren brauen und weißen Farben fallen sie sofort auf. Ich freue mich, dass sie hier stehen. Am Wegesrand stehen tote Baumstümpfe, die wie kleine grüne Oasen in dem sonst wenig bewachsenen Wald aussehen.

Im Wald streift der Weg das Ufer des Lustsees. Hier schwimmen Fische und Wasserläufer springen über die Oberfläche, während eine Libelle vorbeifliegt. Es riecht frisch nach Süßwasser. Grillen und Vögel versuchen mit ihrem Gesang die Geräusche der nahen Landstraße zu übertönen.

Am südlichen Rand des Waldes, wo der Weg auf die Landstraße trifft, befindet sich eine sprudelnde Quelle. Sie wird Kindsbründl genannt. Das aus dem Boden quellende Wasser wirbelt Sand auf und lässt die kleinen Körner tanzen. Es hat eine beruhigende Wirkung, ähnlich wie ein Aquarium. Ich stehe eine Weile und lasse es auf mich wirken. Bevor ich weitergehe, trinke ich noch einen Schluck des kalten klaren Wassers.

Kurz vor dem Großen Ostersee, wo der Weg aus dem Wald auf die Wiesen führt, beobachte ich mehrere Kaisermäntel und zwei Ackerhummeln. Diese naschen Nektar und Pollen von den Pflanzen am Wegesrand. Ich beobachte sie eine Weile und mache Fotos.

Am Ostersee angekommen blicke ich in das klare Wasser. Dort sehe ich mehrere Rotfedern schwimmen. Die braungrauen Fische mit ihren schönen roten Flossen gleiten gemächlich durch das Wasser. Am Ufer wachsen viele verschiedene Pflanzenarten. Ich gehe zur Wasserminze, streiche über die Blätter und atme ihren frischen, belebenden Duft ein. Auch hier sind viele Insekten fleißig dabei, Nektar und Pollen zu sammeln. Ich sehe Honigbienen, Hummeln, Schwebfliegen und verschiedene andere Fliegen. Zu meiner Überraschung wächst hier Lauch. Eine spätere Bestimmung ergibt, dass es sich um Wohlriechenden Lauch handelt. Die kugeligen weißen Lauchblüten sehen aus wie Wattebäusche auf der Wiese.

Als ich vom See wieder hoch auf den Wanderweg gehe, sehe ich einen Milan und einen Mäusebussard über dem Wald kreisen. Sie fliegen recht flach über den Bäumen und schweben auch rüber auf die Wiese. Der Milan fliegt tief, sodass ich seine Konturen und den charakteristisch gegabelten Schwanz gut erkennen kann.

Auf dem Rückweg stoße ich auf eine tote Blindschleiche. Diese wollte sich wohl auf dem Weg aufwärmen und wurde von einem Radfaher oder einem Fußgänger übersehen. Leider sehe ich in letzter Zeit mehr tote als lebendige Blindschleichen. Passt also gut auf, wo Ihr hintretet oder euer Fahrrad hinfährt. Es ist wirklich schade, dass so viele der schönen und geschützten Tiere auf diese Weise zu Tode kommen.
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