27.8.2020
am Walchensee
In Niedernach hat der Walchensee eine wundervolle türkisblaue Färbung. Zusammen mit den umliegenden Bergen ergibt sich eine traumhafte Kulisse. Ich habe vor, nach Sachenbach zu wandern. Der Weg ist für Autos gesperrt, sodass hier nur Fahrradfahrer und Wanderer unterwegs sind.
Links von der breiten Forststraße genieße ich immer wieder Blick auf den schönen See. Rechts der Forststraße steht ein Bergwald, mit ein paar Wiesen am Rande. Auf diesen wachsen Schwalbenwurz-Enzian, Sumpf-Herzblatt und viele weitere tolle Pflanzenarten. Während ich den Weg entlang wandere fliegen am Wegesrand mehrere Kaisermäntel von Blüte zu Blüte. Schautafeln informieren über den Ursprung des Flusses Jachen. Bänke und Brotzeitplätze mit See- und Bergblick laden zum Verweilen ein. Der Weg führt vor allem etwas oberhalb vom See entlang. Doch an einigen Stellen gibt es die Möglichkeit ans Ufer zu gelangen.
Das Ufer ist steinig und mit verschiedenen Gräsern bewachsen. Dort beobachte ich eine junge Zauneidechse, die sich auf einem Stein sonnt. Auch ich genieße hier die Sonne eine Weile.
An einem anderen Platz fällt der Uferbereich felsig und steil zum Wasser ab. Oben wächst und blüht Heidekraut neben Kiefern. Mit dem türkisblauen Wasser im Hintergrund erinnert mich dieser Ort ans Mittelmeer und weckt Urlaubsgefühle in mir. Doch ist es schon allein Erholung, hier am Walchensee zu sein und die Natur zu erkunden. Ich entdecke einen Pilz, der versteckt in einem Loch bei einer Kiefernwurzel wächst.
Am Rande des Bergwaldes finde ich Sprossenden Bärlapp. Eine witzig aussehende Pflanzenart, die ich erst vor ein paar Tagen in einem Wald bei Seeshaupt kennenlernte. Die Stengel ähneln Nadelbäumen und bilden ihren eigenen kleinen Wald am Rande des großen Waldes.
Irgendwann begegne ich einem Wegweiser und stelle erstaunt fest, dass es zurück bis Niedernach vier Kilometer sind. Auf dem Weg gibt es so viel zu entdecken, dass ich die Entfernung überhaupt nicht bemerkte. Kurz vor Sachenbach befindet sich eine schöne Badestelle. Dort schwimme ich im kühlen, erfrischenden Wasser des Walchensees. Es ist so klar, dass ich weit nach unten blicken kann. Nach dem Baden ruhe ich am See und trockne in der Sonne, während eine Haubentaucherfamilie vorbeischwimmt.
Den Rückweg lege ich ein wenig schneller zurück. So kann ich noch Zeit in Niedernach am See verbringen und meine Beobachtungen notieren.