Winterspaziergang - Laura's Naturbeobachtungen

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29.12.2020

Winterspaziergang

Es ist ein früher Wintermorgen, still und kühl. In der Nacht zuvor legte sich der Schnee sanft auf die Dächer der Häuser, auf Straßen und Wege sowie auf Wiesen und Bäume. Tief atme ich die frische Morgenluft ein, während ich zum Seeshaupter Dampfersteg laufe.

Dort und auf dem See tummeln sich zahlreiche Möwen. Einige stellen ihre schönen Flugkünste zur Schau. Dazwischen schwimmen zwei Kanadagänse und zwei Höckerschwäne umher. Ich stehe still und beobachte die Vögel bei ihrem morgendlichen Treiben. Währenddessen steigt die Sonne hinter den Häusern empor und strahlt mit ihrem gelben Licht über den See. Sie kündigt den Beginn eines neuen Tages an.

Auf der Seepromenade setze ich meinen Spaziergang fort. Über die Hecken der Privatgrundstücke blicke ich auf den See. Dort ruhen zahlreiche Stock- und Reiherenten. Sie bewegen sich kaum und lassen sich auf dem Wasser treiben. Die Reiherenten kommen jährlich als Wintergäste an den Starnberger See. Die Männchen mit ihrem schwarz-weißen Gefieder und den gelben Augen sind wirklich schön. Die Weibchen dagegen sind bräunlich gefärbt.

Unten am Seeufer auf dem Weg nach Seeseiten lässt die Sonne den Schnee glitzern. Die Wasseroberfläche ist ruhig und spiegelt Ufer und Schilf wunderschön. Versteckt in den Bäumen zwitschern die Vögel eifrig ihr Morgenlied. Eine Amsel kommt vorbeigehuscht und taucht in das Gebüsch am Wegesrand ein. In der Ferne klopft ein Specht am Baum.

Kurz vor Seeseiten entdecke ich den Specht, es ist ein Buntspecht. Er hopst auf einem großen, alten Baum mit knorrigen Ästen umher. Ab und zu klopft er am Stamm. Eine Kohlmeise flattert neugierig heran, sieht sich um und bleibt im Baum sitzen. Währenddessen fliegen zwei Kormorane über den See nach Süden.

Die Sonne wärmt mich, während ich den wundervollen Ausblick in Seeseiten genieße. Ich betrete das Gelände des Sportboothafens und gehe ans Seeufer. Dort stehen schon einige Vogelbeobachter mit ihren großen Spektiven und warten gespannt auf Vögel. Bis jetzt schwimmt nur ein Haubentaucher einsam seine Runden. Weiter nördlich vom Gelände an einem kleinen Bootshaus stehen drei Silberreiher. Die großen, weißen Vögel sind leicht zu entdecken.

Die verschneite Winterlandschaft, der ruhige See und die Stille schaffen eine besondere Atmosphäre, die ich in vollen Zügen genieße.
Ganz am rechten Ende des Geländes, versteckt von den Vogelbeobachtern, schwimmt ein Schwan auf Futtersuche. Er taucht regelmäßig unter, um an Algen heranzukommen. Neugierig beäugt er mich und bleibt nah bei mir. An einen Baum geleht sehe ich ihm längere Zeit zu.

Auf dem Rückweg sehe ich wieder die Reiherenten. Die große Gruppe treibt immer noch entspannt auf dem See. Kurz bevor ich den Dampfersteg erreiche, fliegt hoch am Himmel ein Schwan vorbei. Nur wenige Sekunden später kommt aus der anderen Richtung ein großer Schwarm Reiher- und Tafelenten angeflogen. Sie fliegen mehrere Kreise, teilen sich dabei in drei Gruppen auf und landen schließlich bei den anderen Reiherenten. Schwärme fliegender Enten sehe ich nur selten, deshalb bildet diese tolle Beobachtung das perfekte Ende meines Winterspaziergangs.


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